
In der heutigen, stark digitalisierten Arbeitswelt stehen Effizienz, Prozesse und Zahlen häufig im Vordergrund. Doch ein zentraler Faktor für nachhaltigen Unternehmenserfolg wird dabei zu oft übersehen: Zwischenmenschlichkeit.
Sie ist das stille Fundament jeder funktionierenden Organisation – und kann über Motivation, Produktivität und sogar den wirtschaftlichen Erfolg entscheiden.
Der Büroalltag – zwischen E-Mail-Flut und unausgesprochenem Groll
Stellen wir uns eine typische Situation im Büro vor:
Die Kollegin aus dem Marketing hat eine wichtige Präsentation vorbereitet. Der Kollege aus dem Vertrieb kritisiert sie – sachlich, aber ohne jede Empathie – in einem Meeting. Er meint es nicht böse, aber seine Worte treffen. Die Kollegin schweigt.
Am nächsten Tag vermeidet sie den direkten Kontakt. Bei der nächsten gemeinsamen Aufgabe kommunizieren beide nur noch per E-Mail. Kleine Missverständnisse häufen sich, der Austausch stockt, die Stimmung kippt.
Ein anderes Beispiel:
Ein neuer Mitarbeiter beginnt hoch motiviert seinen ersten Tag. Keiner begrüßt ihn richtig. Er wird zwar kurz herumgeführt, aber keiner der Kollegen nimmt sich wirklich Zeit. In der Mittagspause sitzt er allein.
Nach zwei Wochen ist seine Begeisterung verschwunden. Er macht seinen Job – nicht mehr, nicht weniger. Vielleicht denkt er sogar schon über einen weiteren Firmenwechsel nach.
Diese Situationen entstehen nicht, weil Menschen unfreundlich sind. Sie entstehen, weil im Arbeitsalltag häufig keine Zeit für echte Verbindung bleibt. Zwischenmenschlichkeit wird als „nice to have“ betrachtet – dabei ist sie essentiell.
Wie ein einziges Teamevent den Knoten lösen kann
Jetzt stelle dir ein Teamevent vor:
Ein Nachmittag bei einer Kaffeeverkostung, ein gemeinsames pferdegestütztes Coaching oder ein entspannter Tag im Wald oder bei einem Imker.
Plötzlich begegnet sich das Marketingteam nicht mehr als „Abteilung“, sondern als Menschen. Der Vertriebskollege erzählt einen Schwank aus seiner Jugend, die Kollegin aus der Buchhaltung bringt alle zum Lachen. Hierarchien lösen sich auf, Rollen verschwimmen. Es entstehen Gespräche, die im Büro nie stattfinden würden.
Der besagte Kollege aus dem Vertrieb erkennt bei der Kaffeeverkostung, wie viel Mühe die Marketingkollegin sich immer macht. Sie erzählt, dass sie Feedback oft persönlich nimmt. Er hört zu – wirklich. Am nächsten Tag im Büro wirkt alles anders. Der Umgang ist freundlicher. Missverständnisse lösen sich schneller auf. Man spricht wieder miteinander – nicht übereinander.
Teamevents als strategischer Erfolgsfaktor
Teamevents sind kein „nettes Extra“, das man plant, wenn Zeit und Budget übrig sind. Sie sind eine Investition in das soziale Kapital des Unternehmens.
Und dieses Kapital zahlt sich aus – in Form von:
- Besserer Kommunikation: Menschen, die sich persönlich kennen, reden anders miteinander.
- Höherer Motivation: Wer sich im Team gesehen und geschätzt fühlt, engagiert sich stärker.
- Weniger Konflikten: Zwischenmenschliches Verständnis entschärft Spannungen, bevor sie eskalieren.
- Weniger Fluktuation: Teams mit starker Verbindung halten länger zusammen.
Studien zeigen, dass Unternehmen mit starker Teamkultur produktiver, innovativer und resilienter sind.
Zwischenmenschlichkeit schafft emotionale Sicherheit – die Basis für mutige Ideen, ehrliches Feedback und echte Zusammenarbeit.
Fazit: Zwischenmenschlichkeit lässt sich nicht automatisieren – aber erleben
Zwischenmenschlichkeit beginnt mit echtem Interesse aneinander. Sie lässt sich nicht per E-Mail verordnen oder durch Prozesse erzwingen. Aber sie kann gefördert werden – durch bewusste Begegnung, durch gemeinsame Erlebnisse und durch Raum für echte Verbindung.
Ein gut organisiertes Teamevent ist kein Selbstzweck. Es ist ein Katalysator.
Es schafft Erlebnisse, über die man lacht. Gespräche, die verbinden. Vertrauen, das bleibt.
Wer also das nächste Mal ein Teamevent plant, sollte nicht fragen: „Können wir uns das leisten?“
Sondern: „Können wir es uns leisten, es nicht zu tun?“